Jolanta Switajski und Hans Gunsch | spürbar – sichtbar | Skulptur und Malerei

Jolanta Switajski und Hans Gunsch | spürbar – sichtbar | Skulptur und Malerei
3. März 2024 bis 31. März 2024 | 00:00 Uhr Hans Gunsch, Jolanta Switajski, Künstler der Filder, Malerei, Skulptur, Städtische Galerie Filderstadt


Vernissage: Sonntag, 3. März 2024, 11:15 Uhr

Begrüßung: Bürgermeister Jens Theobaldt
Einführung: Ingeborg Maria Buck M.A., Kunsthistorikerin
Musik: La Granja de Abrazos, Gitarrenquartett der Musikschule Filderstadt (FILUM) unter der Leitung von Adam Šolta

Jolanta Switajski

Jolanta Switajski ist Bildhauerin und arbeitet ausschließlich mit Holz. Ihr Werkzeug ist die Motorsäge. Ihre bildhauerische Arbeit wurzelt in einer grundsätzlich antiklassischen Auffassung. Nicht verfeinert. Blockhaft, authentisch und expressiv. Im Verzicht auf eine individuelle Ausformung von Antlitz und Körper. Die Gruppenkonstellationen, die sie immer wieder erschafft, sollen Kraft ausdrücken, die im sozialen Miteinander steckt: Schutz – Bewahren des Lebens – Anklage – Aufschrei – Widerstand. Die matten, diffusen Farben, die sie ihren Skulpturen gibt, wirken wie die Nebel über den Geschichten, über den Seelen und Verletzungen, von denen sie alle zu erzählen hätten; sie sind ein zarter Schutz der verletzten Biografien darunter. Milchig wirken sie gelegentlich, wie die Rudimente des Fraulichen, das sie einst mal hatten. Was die meisten Figuren eint, ist die gebeugte Haltung, sind die Krümmungen ihrer Körper – in den vielen Wirklichkeiten bis heute, die Folgen von Gewalt, zu vieler Geburten, doppelter Arbeitsbelastung, unzureichender Ernährung und der endlosen Wege, die sie in ihrem Leben zurücklegten.

Hans Gunsch

Figurenmalerei ist so alt wie die Kunstgeschichte selbst und seit jeher ein Mittel der Kommunikation, um Distanz zu überbrücken. Der Mensch im Bild reicht dem Menschen vor dem Bild, dem Betrachter, sinnbildlich die Hand und tritt mit ihm in Verbindung. Dieser Prozess findet bei Hans Gunsch auf besondere Weise statt, denn entweder drehen uns seine Protagonisten den Rücken oder die Schulter zu, oder aber sie halten die Augen geschlossen, als wollten sie die Kommunikation verhindern. Dabei verbindet er unterschiedliche Motive aus verschiedenen Zeitebenen. Erinnerungen werden mit fotografischen Vorlagen und Arbeiten nach Modell kombiniert. Immer wieder werden die Modelle doppelt oder gespiegelt auf einem Gemälde wiedergegeben. Auch befinden sich die Protagonisten in einem Farbraum und nicht in einem realen Raum. Der Bezug zur Farbfeldmalerei ist ihm dabei wichtig. Es sind im Grunde Eindrucks- und Momentcollagen, in denen Figuration auf Abstraktion trifft. Seine Bilder laden den Betrachter trotz all dieser Irritation dazu ein, sich in den Farbraum zu begeben und dabei in das eigene Innere zu schauen.

Ausstellungsdauer: 3. – 31. März 2024

Ausstellungsort: Städtische Galerie Filderstadt, Bonländer Hauptstraße 32/1, 70794 Filderstadt

Öffnungszeiten: Donnerstag 10:00 – 12:30, Samstag 15:00 – 18:00, Sonntag: 11:00 – 17:00 Uhr


Veranstalter
Künstler der Filder e.V.
Preis
Eintritt frei
VVK